Eigenschaften von Erdgas
Erdgase, alle bei Normaldruck herrschenden Umgebungstemperaturen gasförmigen, in der Erdkruste in Lagerstätten gespeicherten, mehr oder weniger stark mit anderen Gasen vermischten Kohlenwasserstoffe, soweit die Mischung noch brennbar ist. Der Hauptbestandteil ist Methan. Die meisten Erdgase erhalten auch die folgenden Glieder der n-Alkanreihe, in der Regel in einer mit der C-Zahl abnehmenden Konzentration. Es kommen auch niedere i-Alkane vor. Die Zusammensetzung ist sehr unterschiedlich. Daneben enthalten viele Erdgase Stickstoff, Helium, Kohlendioxid, Schwefelwasserstoff und Wasser. Erdgase sind Abbauprodukte organischer Substanz in tonigen und karbonartigen Sedimenten. Während zur Bildung von Erdölgas vorwiegend planktonische Meeres- und Brackwasserorganismen beigetragen haben, wird z. B. für das Erdgas der Niederlande und südlichen Nordsee Entstehung aus pflanzlichen Resten karbonatiger Steinkohle und Schiefertone angenommen. Das oft aus dem Mutter- in das Speichergestein gewanderte Erdgas kann selbständig durch Spalten an die Erdoberfläche aufdringen. Die Brennwerte der Erdgase liegen zwischen 30 und 48 MJ/m3, die Wobbezahlen. zwischen 41 und 56 MJ/m3. Erdgase mit einem Gehalt an kondensierbaren Kohlenwasserstoffen < 50 g/m3 heißen trocken, solche mit einem > 50 g/m3 nass oder feucht, die dazwischenliegenden mager. Erdgase, deren Partialdruck an Schwefelwasserstoff > 0,01 bar ist, werden Sauergase genannt. Nasse Erdgase sind wertvolle Rohstoffe für die Petrochemie. Sie kommen oft mit Erdöl zusammen vor, Erdölgase immer. Sie sind mit Erdöl gemeinsam entstanden. Trockene Erdgase sind im Wesentlichen nur Primärenergieträger. Sie hängen genetisch nicht immer mit Erdöl zusammen, eine Entstehung durch einen Nachinkohlungsprozess von Kohlen wird als wahrscheinlich angenommen. Erdgas kann verflüssigt und bei etwa -160°C drucklos in Hochseetankschiffen befördert werden (LNG - Liquified Natural Gas). Gasförmiges Erdgas wird in Pipelines befördert. |