Verwendung von Erdgas im Auto

 

Der Erdgasmotor, ein mit Erdgas betriebener Verbrennungsmotor (Gasmotor), zu versuchszwecken aus Otto- und Dieselmotoren entwickelt. Das Mitführnd des Erdgases im Fahrzeug verlangt wegen der gewünschten großen Energiedichte unter hohen Druck( 300bar) stehende oder tiefgekuhlte (-170°C) Tanks (Kryogentank)

 

Erdgas ist eine der ökologischsten Energien

Erdgas ist ein Schlüssel für umweltorientierte Energieversorgung. Als schwefelfreie fossile Energie besitzt Erdgas den geringsten Kohlenstoffgehalt aller fossilen Brennstoffen und ist deshalb besonders geeignet, um CO2-Minderungsziele zu erreichen. Bei der Verbrennung werden keine schädlichen Substanzen sondern – ähnlich wie bei der menschlichen Atmung – hauptsächlich Kohlendioxyd und Wasserdampf freigesetzt. Außerdem werden transportbedingte Umweltschäden vermieden.

Umwelt schonen und Geld sparen

 

Autofirmen arbeiten an alternativen, Ressourcen schonenden Antriebskonzepten. Immer mehr Kunden finden Gefallen an der neuen Technologie

VON RALF GRABOWSKI

REUTLINGEN. "Billiger Auto zu fahren geht nicht", sagt Dr. Thomas Goerlich aus Trochtelfingen und klopft auf das Blechkleid des Opel Zafira. Clou seines Kompaktvans: Er fährt mit Erdgas (CNG) und damit steuerbefreit und sparsam. Doch für den Grünen-Kreisrat war ein anderes Argument kaufentscheidend: Autofahren mit Erdgas ist vor allem umweltschonend.

Denn ein Großteil der Schadstoffe, die für Waldsterben und Sommersmog verantwortlich sind, wird von Autos und Lastern in die Luft geblasen. 60 Prozent der Gesamtemissionen an Stickoxiden und 70 Prozent der Kohlenmonoxid-Emissionen gehen zu Lasten des Straßenverkehrs, schätzen die Experten des Umweltbundesamtes.

Weniger Schadstoffe

Ein Erdgasauto, sagt Goerlich, verschmutze viel weniger die Natur, weil es lediglich ein Fünftel der Schadstoffe eines vergleichbaren Benziners aus dem Auspuff bläst. Und, ergänzt der Arzt: "Erdöl ist zum Verbrennen zu schade. Denn während das Gas häufig direkt am Förderturm abgefackelt wird, lassen sich aus dem schwarzen Gold ganz andere Dinge, etwa Kunststoffe, herstellen.

Alternative Antriebe

Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass so gut wie alle Autofirmen an neuen Antriebskonzepten basteln. Eine Variante, die jetzt schon in Großserie zur Verfügung steht, ist der Erdgasbetrieb. Volvo etwa bietet seine großen Modelle auch in einer bivalenten Version an, die sowohl mit Gas, also auch mit Benzin fährt.

Der Aufwand hält sich in Grenzen, denn der Verbrennungsmotor bleibt derselbe, lediglich die Energieform ändert sich. Vorteil dieser Lösung: Wer es nicht mehr bis zur nächsten Erdgastanke schafft, fährt konventionell weiter.

Während es in Reutlingen gleich an zwei Standorten CNG zu kaufen gibt, sieht es auf der Alb dünn aus. "Man muss schon sehr ambitioniert sein, wenn man hier oben wohnt und Erdgas fahren will", gibt Goerlich zu. Auch bei längeren Reisen macht das löchrige Tankstellennetz (bundesweit sind es knapp 380) zu schaffen (wie Anfang des Jahres im GEA berichtet).

Zu kämpfen hatte Goerlich aber auch beim Kauf seines Zafiras. Die von ihm angefragten Opelhändler zeigten sich wenig kooperativ; erst in Sigmaringen wurde er gut beraten und konnte sogar eine Probefahrt buchen.

Opel hat die Nase vorn

Dabei liegt gerade Opel gut im Rennen. Die Rüsselsheimer bezeichnen sich als größter Produzent von Erdgasautos in Westeuropa. Seit der Markteinführung Anfang 2002 wurde der Zafira CNG über 8 000 mal verkauft, der Astra Caravan CNG immerhin rund 1 500 Mal. Jeweils die Hälfte der Produktion blieb im Land, die andere ging nach Italien, wo bereit 400 000 Erdgaswagen umherfahren (in Deutschland sind es inklusive der nachgerüsteten gerade mal 15 000).

Der Zafira gilt mit seinem Not-Bezintank von 14 Litern als monovalent und ist damit steuerbefreit. Diese Befreiung für Erdgasfahrzeuge wurde übrigens bis zum Jahr 2020 verlängert.

Zuverlässige Technik

Nach anfänglichen Problemen (Volvo etwa lieferte seine Modelle später aus als angekündig) scheint die Erdgastechnologie mittlerweile sehr zuverlässig zu sein.

 

"Wir haben keine Probleme mit unseren Erdgasautos", sagt etwa Dieter Piegsa, Leiter der Kfz-Werkstatt der Fair- Energie. Von den 170 Firmenwagen des Reutlinger Energieversorgers fahren genau 136 mit dem komprimierten Gas und damit, schätzt Piegsa, um die Hälfte günstiger. Auch der Trochtelfinger Arzt Thomas Goerlich ist mit seinem Zafira CNG zufrieden: "Dieses Produkt von Opel ist spitze." (GEA)